Midleifcrisis: Als meine Frau mich hinauswarf und ich mit 117 anderen schlief (German Edition) by Leif Lasse Andersson

Midleifcrisis: Als meine Frau mich hinauswarf und ich mit 117 anderen schlief (German Edition) by Leif Lasse Andersson

Autor:Leif Lasse Andersson [Andersson, Leif Lasse]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-14T04:00:00+00:00


Universum

Mein Leben hat sich in zwei Bewusstseinsebenen geteilt. Auf der einen funktioniere ich einfach weiter, treibe das »Projekt T« voran, wobei T geheimniskrämerisch für »Thinktank« steht, verhandele mit Gott und der Welt, nutze M&Ms Kontakte zu Hamburger Verlagen, um vorzufühlen, was sie von ihren bisher kläglichen Werbeerlösen im Internet halten. Ich kämpfe mich unter der Aufsicht von Paulsen durch die technischen Wirren eines noch unerforschten Weges und verbreite im Vorstand Optimismus.

Das Projekt T weckt Revoluzzergeist in der Agentur und ich löse die Kleiderordnung auf, meinem Beispiel folgend, wird der Thinktank zunehmend von unrasierten, T-Shirts und Jeans tragenden Gestalten bevölkert, denen ich ausdrücklich verbiete, mit auch nur der kleinsten Idee hinter dem Berg zu halten. Am Kopfende des Großraums steht ein Flipchart, auf dem jeder seine Beiträge zum Projekt posten kann, und einmal in der Woche besprechen wir in großer Runde die Vorschläge, wobei ich auch die krudesten Gedankengänge lobe. Nach kurzer Zeit bricht eine Art kreative Anarchie aus, Paulsen beguckt sich das peinlich berührt, M&M zieht die Stirn kraus und nur Nottbohm scheint es zu gefallen, mehr als einmal lobt er mich für den Pioniergeist in meiner Truppe.

Auf der anderen Bewusstseinsebene schreibe ich Mails an Laura und warte auf London, und voller Zweifel frage ich mich, in was ich da sehenden Auges hineinstolpere.

Elke hat ihre Heimkehr mit fröhlichen Anrufen angekündigt, offenbar wird sie klein beigeben. Ich habe das Gefühl, mit verbundenen Augen und einer brennenden Kerze in der Hand in eine Pulverkammer zu tappen. Aber es ist mir egal, denn Lauras Augen ruhen still auf mir, und das, was sie sieht, scheint ihr zu gefallen.

Wir sind nicht noch einmal miteinander ausgegangen, ich habe mich nicht getraut, und sie hat nichts forciert. Also packe ich am Mittwoch eine Reisetasche und fahre am Donnerstag mit dem Taxi zum Fährterminal. Mit einer Hälfte meines Verstandes wünsche ich mir, dass sie nicht kommen möge, doch nach einer halben Stunde Warten entdecke ich Laura, wie sie mit einem Rucksack auf ihrem Fahrrad gegen den Wind strampelt.

»Hab nicht geglaubt, dass du wirklich kommst«, sagt sie zu mir und schweigend entern wir den Aufgang. Die alte Fähre hat sich seit meiner Schulzeit nicht groß verändert, nur der Pool auf dem Oberdeck scheint neu zu sein, und die Kabine ist eine gründliche Enttäuschung. Laura streift den Pullover ab und fängt an, sich auszuziehen. Plötzlich sieht sie meinen entsetzten Blick und lacht. »Wenn dir das peinlich ist, dreh dich um, aber ich will in diesen verdammten Pool, und zwar jetzt sofort.« Ich drehe mich weg und betrachte Laura im Spiegel beim Umziehen. Sie ist so wunderschön, und irgendwie habe ich das bisher zwar gewusst, aber es ist nicht in meine erotischen Bewusstseinsebenen vorgedrungen. Ich sehe ihren nackten Arsch, ihre schlanke Taille, ihren zierlichen Hals und stelle fest, dass sie meine Lieblingstitten hat, nicht zu groß, nicht zu klein, große, braune Brustwarzen über wunderschönen Halbkreisen, die genau in meine Hände passen würden, und sogar der kleine schwarze Streifen ihres Schamhaares ist genau so, wie ich mir das bei einer perfekten Frau vorstelle.



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